Archiv für den Monat Juli 2014

Sommer’s

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Grün prangt und rankt und wächst es aus allen Ecken und in einer Üppigkeit,die vergessen lassen will; der Sommer ist ein kurzer Gast hier im Erzgebirge.
Doch jetzt treiben und wuchern die Blätter, als wollte der wilde Wein überfließend die Herrschaft über’s Terrassendach verkünden. Sind doch die eigentlichen Herren von Dach und Wein die darauf und darin lebenden Vögel und verkünden dies mit ihrem Gezwitscher eifrig.
Überdacht wird das große,grünende Vogelnest wiederum vom schon  mit roten Blüten besetzten Essigbaum.Die Laubfärbungen der beiden werden sich im nahenden Herbst in rot getauchte Farbduelle liefern.

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Die Hitze – Schatten spendend – vergessen machend,nimmt mich der Apfelbaum auf der alten Bank darunter in die Arme,umschließt mich raschelnd, wispert mir sein „Apfelkuchen“ und „schon bald“ in’s Ohr.Seitlich grüßt mich meine – blütenlose, gleichwohl schöne – schlankgliedrige Iris, sie fragt vertraulich an,ob ich ihre Samenstände
wohl für Blumensträuße haben wolle.Ihr zu Füßen, dennoch  keinesfalls unterwürfig bietet der filigrane Farn denselben Dienst an.
Bei dem alles verbindendem Grün will auch der Goldfelberich nicht aus der Reihe tanzen und hat nur hier und da noch ein gelbes, letztes Blütelein angesteckt.Später,im manchmal schon zu ahnenden Herbst, wird er noch einmal an den Spitzen kleine Sonnenzeichen setzten.
Wie eingebunden in das wachsende, pulsierende Leben des Gartens sitze ich still auf meiner Bank und lausche den Geschichten, die er mir erzählen will.
Silbrig beblättert fügt sich die, an manchen Stellen pink hervorstechen wollende, Kronen – Licht – Nelke ins vereinende Wuchern,auch ihre Farbtupfer versinken im alles übermalenden Grün.
Das mitgenommene Buch bleibt noch eine Weile ungelesen liegen, zu tröstlich ist die sanfte Umarmung, die ich hier finde.
Ich schließe die Augen,gehüllt in Duft und Stille und bin doch glatt eingeschlafen.

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„Weckt sie nicht,bis sie selber sich regt.“ heißt es in einem Lied.Aber das ist eine neue Geschichte.

„Des Knaben Wunderhorn“ Alte deutsche Lieder. Gesammelt von Achim von Arnim und Clemens Brentano

Seit meinen Kindertagen lese ich in „Des Knaben Wunderhorn“.
Achim von Arnim und Clemens Brentano haben hier eine Sammlung alter Volkslieder zusammen getragen,die ihresgleichen sucht.
Was ist es, das mich an diesen Bänden fasziniert?
Selbst dem Traurigstem der Texte wohnt eine sprachliche Schönheit inne,die mich berührt,sogar beruhigt.
Nichts von den Problemen unserer Zeit ist dort zu finden.
Ich versinke in Liebeleien,Wanderabenteuern und Todesängsten.Hier wird sie ausgesprochen,die Liebe zum Leben,zum Lieben,zum Entdecken.Dem Tod wird durch den Umgang mit ihm der Schrecken entzogen.Er ist ein klappriges Wesen von gewaltiger,übermenschlicher Macht,aber auch übermenschlicher Gerechtigkeit.Zweifend könnte man fragen,gerechter als Gott? Der Tod vergisst keinen. Mancher jedoch,fühlt sich von Gott vergessen.
Gedanken,die mir beim Lesen kommen.
Nach Jahren des Lesens immer noch und immer mehr.Und das sollte –  meiner Meinung nach –  ein gutes Buch tun.
Zum Nachdenken anregen.
Vor mehr als 200 Jahren war die Erstausgabe von „Des Knaben Wunderhorn“. Es wird immer noch gedruckt.

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Erinnerung beim Wein

Es dunkelt auf jenem Berge,
nach Hause wollen wir gehen,
den Wein, den wollen wir trinken,
den wir gewohnte sein.

Ich hört ein Hirschlein rauschen,
wohl rauschen durch den Wald,
ich hör ein feines Lieb klagen,
klagen, es hätte die Ehr verloren.

Hast du deine Ehre verloren,
hab ich die meine noch,
so gegen wir miteinander
und tragen die Kränzelein.

Ein Kränzelein von Rosen,
ein Kränzelein von Klee,
zu Straßburg auf der Brücke,
da liegt ein tiefer Schnee.

Wenn der Schnee tut schmelzen,
so läuft das Wasser in See,
darauf bin ich gesessen
und gefahren bis hierher.

Lieblingsbücher

Wenn ich Muße habe,lese ich.Und dies, seit ich lesen kann.
Die Buchsammelleidenschaft habe ich wohl von meinem verstorbenen Vater geerbt,dessen Bücher den Grundstock meiner eigenen,kleinen Bibliothek bilden.
Neue Bücher kommen hinzu und der Gärtnergatte und ich sind fleißige Ausleiher einer wirklich schönen (im architektonischen Sinne),gut bestückten Bibliothek.
Manche der Bücher haben eine ganz besondere Wirkung auf mich.Diese Bücher möchte ich in unregelmäßigen Folgen mit euch teilen.
Ich wünsche mir,sie berühren euch genauso sehr wie mich.

Trarira, der Sommer,der ist da…

…wir woll’n hinaus in den Garten,
und woll’n des Sommers warten…

Ich liebe Kinderlieder. Dieses passt besonders gut zu meiner frohen Stimmung.
Samstag,Wochenende,Familienzeit.
Gut gefrühstückt habe ich und so kann ich nun meinen Teil zur Familienernährung beitragen.
Die Kinder wohnen, nach Abstechern in die Welt, wieder in elterlicher Nähe und so sind unkomplizierte Treffen möglich.
Gemeinsam verbringen wir im Sommer fast jeden Samstagnachmittag im Garten.
Das dabei zusammen gegessen wird,ist selbstverständlich.Immer nur Fleisch grillen ist langweilig und deshalb gibt es heute Salat.Der Sommer bietet Gemüse im Überfluss und schon der Anblick von Freilandgurken,Radieschen,Kohlrabi und Chicoree ist Freude pur.

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In der Schüssel befindet sich Rucola Salat und nun kommt der Chicoree dazu,damit der Salat „Knack“hat.

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Die Gurken rasple ich, so sind sie leichter verdaulich.

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Radieschen und Kohlrabi kommen in Scheiben geschnitten dazu

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und nun folgen die Kräuter.
Der frische Majoran mit seinem milden Aroma, unterscheidet sich vom Getrockneten deutlich.Seine Blätter dürfen nur sacht gerupft werden,sonst wird er bitter. Dem Dill ist das egal,ihn hacke ich mit dem Wiegemesser.

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Kürbis-,Sonnenblumen- und Pinienkerne dazu,fertig ist die Grundlage.

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Ich würze mit Zucker,Salz,Pfeffer und mildem,italienischen Essig.

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Das Olivenöl gibt jeder bei Tisch selbst dazu.
Frisches,lockeres Weisbrot und Käse, fertig ist ein einfaches,wohlschmeckendes Sommeressen im Garten.

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Wer denn gar nicht ohne Fleisch sein kann,eine Thüringer Bratwurst gibt es auch und der Wissende hat auch noch ein paar Steaks auf’s Grill geschmuggelt.

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Trarira, der Sommer,der ist da.
Unbedingt muss ich dieses Lied demnächst mit der Schaukelinhaberin üben.