Gehe ich heute in den Wald oder in die Bibliothek?
Beides und das auch noch gleichzeitig.
In meiner Bibliothek fühle ich mich immer wie in einer Zeitmaschine .
Je nachdem zu welchem Buch ich greife, aufschlagen und los. ..in eine andere Zeit.
Vorwärts, rückwärts, Gegenwart; alles liegt wohlgeordnet vor mir.
Dies findet sich in jeder dieser nützlichen Einrichtungen.
Meine Bibliothek bietet noch eine ganz besondere Zeitreise.
In unserem Kulturkaufhaus, der Name kommt von dem architektonisch schönen Gebäude, welches früher ein Kaufhaus war, befinden sich die Volkshochschule, die Bibliothek und einige Ladengeschäfte.
Im Foyer , bestens präsentiert, steht eine Attraktion, der Versteinerte Wald der Stadt Chemnitz.
Damit besitzen wir ein prähistorisches Fossil von Seltenheit.
1737 gefunden, wurden 1751 vom Edelsteininspektor David Frenzel Schmucksteine daraus hergestellt.(Solche können auch heute noch gekauft werden.)
Der Finder, der Bauunternehmer Güldner, sorgte für den Erhalt und vermachte die versteinerten Bäume dem König-Albert-Museum. Dessen Direktor Johann Traugott Sterzel übernahm deren Untersuchung .
In der unteren Perm, vor circa 291 Millionen Jahren wuchsen hier wo ich heute lebe, Baumfarne und riesenwüchsige Schachtelhalmpflanzen.
Ein Vulkanausbruch sorgte für ihre Fossilisation und machte sie bis in die heutige Zeit haltbar.
Die Baumstämme wurden durch den Druck beim Ausbruch geknickt und dann mit zwischen 80 und 100 Grad heißem Auswurfmaterial bedeckt.
Die darin enthaltene Kieselsäure sorgte für die Fossilisation.
Einzeln gefundene Stämme fossilen Holzes bezeichnet man als Dendrolith.
Finden sich mehrere solcher Stämme hat man, genau wie heute, einen Wald, ganz speziell einen Versteinerten Wald.
Die durch Kieselsäure verschlossene Poren der Pflanzen lassen keine Luft mehr an das Material und so ersetzt sich nach und nach das organische Holz durch anorganische Mineralien.
Struktur und Form der Bäume bleiben dabei erhalten.
Das wichtigste Mineral dabei ist Siliziumdioxid.
Bei hohem Eisengehalt schimmert das versteinerte Holz dann in Rot, gelb und braun.
Kobalt und Chrom sorgen für blaue und grüne Farben.
Zu DDR Zeiten stand der Versteinerte Wald für alle sichtbar im Freien vorm Karl-Marx-Städter Kunstmuseum.
Nun kann man ihn, immer noch kostenlos, im“ DasTietz „bewundern. Hier steht er sicher vor Umwelteinflüssen.
„DasTietz“ hat eine unsichere Zukunft.
Die Kulturmittel der Stadt werden gekürzt.
Ich hoffe, den Versteinerten Wald auch weiterhin direkt und nicht nur in Büchern bewundern zu können.
Mit meiner Zeitmaschine bin ich wieder hart in der Gegenwart gelandet.
Ich lebe trotzdem gern in dieser, meiner Zeit; mit meiner Familie, Büchern, meinem Garten,Wäldern und Fossilien.
Wieder was interessantes gelernt.
Dankeschön 🙂
Diese Welt ist schon ein Wunderwerk…!
Ja, ein schönes. ..
Liebe Arabella, das ist wirklich sehr beeindruckend. Dankeschön!
Mit ganz lieben Grüßen von Froschi und Anudasa 🙂
Einen allerliebsten Gruß zurück, der Froschi ist sehr interessiert, er weiß, was in der Welt passiert.
Mit dem allerletzten Satz sprichst Du mir aus der Seele!
Ob diese uralten Naturwesen sich je hätten träumen lassen, in solch einem Raum zu stehen?
Auf jeden Fall ein sehr interessanter Beitrag in schöner Bild-Text-Kombination!
Gruß am elften September
Sonja
Oder ob sie sich beobachtet fühlen, wie die Mumien?
Ich streichle sie immer heimlich.
Oh ja, 11.September, wer vergisst diesen Tag…
Herzliche Grüße an dich
Bibliotheken sind faszinierende Orte. Bereits als kleiner Junge lief ich wöchentlich zu Stadtbibliothek. Bald hatte ich die Kinderbücher alle durch und die nette Dame gab mit Bücher über fremde Länder, Pflanzen und Tiere. Ich las alles, was ich in die Hand bekam. Bücher sind auch heute noch mein Problem. Denn fast alle Wände meiner Wohnung sind von unten bis oben damit vollgestellt, und in den Ecken türmen sich kleine Stapel.
Bücher sind wie ein Garten, den man in seiner Tasche mitnehmen kann.
Liebe Grüße
Toettchen
P.S. Das Bundesministerium für Kultur und Bildung warnt: Lesen gefährdet die Dummheit!
Guten Tag lieber Herr Toettchen, auch ich laufe in Bibliotheken seit ich lesen kann.
Ihre kluger Spruch findet sich schon in meinem Blog.
Ich grüße herzlichst
Und Sie haben tatsächlich einige Bücher zu Technik & Informatik gelesen? ich ja nur das eine, zweite Reihe von oben, sechste von rechts. Fand es ganz gut.
Zu den Steinwäldern: egal, in welchem Aggregatzustand, Wälder sind zu erhalten, das nicht nur wegen der Hunde.
Nichtsdestotrotz: Ihre Gegenwart scheint mir eine nahezu vollkommene, zumindest aber eine sehr erstrebenswerte.
Sie sehen auch alles, oder schnuffeln Sie das?
Ich gestehe, in diese Abteilung treibt mich nur die Suche nach dem Gärtnergatten. 😉
11. September? Ja richtig – 11. September 1973, auch ein Dienstag, das war der Tag an dem Salvator Allende, der im Gegensatz zu Busch demokratisch gewählte Präsident Chiles, mit Hilfe einer amerikanischen Terrororganisation namens CIA aus dem Amt geputscht wurde. 3000 ermordete chilenische Demokraten. Den Mordbefehl gab der damalige „Osama bin Laden“ Henry Kissinger. Bis heute nicht ergriffen, außer von sich selber. Nein, dass darf man nicht vergessen.
In Gedenken
Lieber Herr Toettchen, ich habe es nicht vergessen, ich bin in der DDR geboren.
Darüber kann ich Ihnen sogar Lieder singen.
„Als des Volkes Tag zu Ende und der Junta Macht begann, da erschossen sie Allende und in die Faschistenhände fiel Luis Corvalan, fiel Luis Corvalan.
Soll er nicht wie Thälmann fallen, weil er für die Freiheit ist, liegt sein Leben bei uns allen, lasst den Ruf des Zorns erschallen, übt Solidarität, übt Solidarität. “
Mein Gedächtnis für Lieder ist großartig. 😉
Also das Lied gefällt mir ! DDR hin oder her !
Ja, wieso auch nicht, ist doch ein guter Text.
Von wem ist der Text, wenn ich fragen darf? Mir sind vor allem zwei Renft-Lieder zu dem Thema im Gedächtnis geblieben, „So starb auch Neruda“ und „Chilenisches Metall“.
Dies weiß ich nicht mehr, gesungen hat es der Oktober Club.
Und Renft ist. ..wundervoll. ..
In Gedenken.
Nein, das darf man nicht vergessen!
Danke, dass Sie daran erinnern mögen.
Liebe Arabella das sind ja faszinierende Fotos von den alten Bäumen ist ja toll was man so in einer Bibliothek alles sehen kann einen schönen Donnerstag wünscht dir Klaus
Dankeschön, ich grüße herzlich.
Da kann ich ja nur mit ganz lieben Grüßen zurück Grüßen liebe Arabella Klaus
🙂
Ich lebe trotzdem gern in dieser, meiner Zeit; mit meiner Familie, Büchern, meinem Garten,Wäldern und Fossilien.
Das gefällt mir sehr. Die Welt braucht Menschen, die mit beiden Beinen hier und jetzt auf dieser Erde stehen. Gelegentliche Urlaube in der Vergangenheit oder Zukunft sind ja immer möglich 🙂
Vielen Dank, gelegentlich gibt’s Ausflüge.
Schöne Fotos von den alten Bäumen,ja wenn die erzählen könnten?Wünsche dir einen guten Donnerstag liebe Grüße Gislinde
🙂
Ui… das war interessant- danke für die Info
Liebe Grüße
von der Nixe
Darüber freue ich mich.
Liebe Arabella,
bald bekommst du den Pulitzer-Preis. 🙂
Wooooow!! Das ist ….so etwas von interessant und spannend.
„Der versteinerte Wald“. Ich sitze hier mit staunenden Augen. Wunder Leben.
Und alles durfte ich von Bonn aus sehend erlernen und erspüren – dank dir, dank Internet.
Deine Zeitmaschine Bibliothek ist sehr weise. Sie verweist auf eine Wirklichkeit, die von einigen als Realität bezeichnet wird..
Es geschieht alles zeitgleich. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, sagen indigene Völker.
Die haben sich bislang selten geirrt, wenn es um diese Welt und den Kosmos ging.
Die Quantenphysik erkannte es dann auch so allmählich.
Hee.Hee.
Vertraue deinem Blick auf deine Zeitmaschine Bibliothek.
„Übt Solidarität, übt Solidarität“
Ich verneige mich.
Das ist es, was man sich wünschen würde für diese Welt. Aber nicht erst, wenn wir persönlich von den unliebsamen Geschehnissen betroffen sind.
Meine liebe Martina, dabei sollte nicht vergessen sein, dass die DDR eine Diktatur war.Angeordnete Solidarität ist besser als keine? Ich überlege noch…
Den Pulitzer- Preis sollen Würdigere bekommen, ich nehme eine Dose Kekse.
Einer für dich, einer für mich, 2 für Herrn Hund….
Drück dich:-D
Ich bezog das Wort Solidarität nicht auf das politische System der DDR.
Soldarität ist nicht ein Begriff, den die Staatsmänner der DDR erfunden haben, sicherlich auf andere Weise missbraucht.
Es gab doch wohl noch eine andere Solidarität unter den Menchen der damaligen DDR als die der Staatsräson….
Ich rufe hier nicht die Diktatur aus, wenn ich mir mehr Solidarität wünsche. *lieb lächelnd
Entschuldige, wenn meine Anmerkungen zu Verwirrung führten.
Okay, dann eine Dose Kekse.
Wieso denn zwei für Herrn Hund und nur einen für dich und einen für mich:
Gerechtigkeit fühlt sich anders an.
Ich bakce jetzt Kekse. 🙂
Vier, einen für dich, einen für Herrn Hund, einen für die Schaukelinhaberin und einen fü mich.
Den Kreise an Freude erweiternd,
drücke ich dich auch
Die gibt es.
Und gerecht verteilst du die Kekse, ja Deine Aufteilung ist klüger.
Ich gestehe es offen, in Bezug auf Kekse bin auch ich sehr besitzergreifend…..und ich habe flinke Finger….aber diesesmal will ich nicht die Welt, sondern mich selbst beherrschen. Versprochen.
Ach Herr Hund, nun wo Martina gerecht teilen will…
Ich reiße mich ja zusammen, zähneknirschend.
Doch ernsthaft: ich sehe es auch so, dass Sie in sehr schöner Art, in Bild und Wort, Dinge vermitteln können. Um selbst so einem Hansel wie mir noch etwas beizubringen. Sie müssen sich wahrlich nicht verstecken.
Diesen freundlich Kommentar habe ich gerade erst entdeckt.
Lieber Herr Hund, danke.
unglaublich schöne Bilder und sehr informativ, was du dazu schreibst, mache es gut, Klaus
Freu mich schon auf das Gefunkel bei dir.:-D
Herzliche Grüße
gerne
ha! ich habe sie gesehen! als kind …in karl-marx-stadt. dunkel erinnere ich mich jetzt. ich war dort zu irgendeinem der vielen wettkämpfe – leichtatlethik – mit anschließendem kulturprogramm …
du schenkst mir grade einige minuten erinnerung, die ich wohl sonst nicht wiedergefunden hätte. und nun könnte ich ja mal nach chemnitz fahren und sie mir nochmals ansehen, diese magischen bäume 🙂
und diese verordnete solidarität war damals bei mir zumindest, sehr ernst und freiwillig und intensiv gelebt – so als thälmannpionier! insofern war sie gut und richtig!
ganz lieben gruß und dank! kerstin
Wir Pioniere und auch viele Erwachsene haben echte Solidarität empfunden, dies steht außer Zweifel.
Klasse!
Fein, dass du dich freust.
Toll, richtig toll was ich hier alles bei dir lese und erfahre !!!
Dieser Steinwald ist echt etwas ganz besonderes und wie/wo er präsentiert wird, ist eine sehr geniale Idee.
Ich sag’s ja immer, Blog lesen macht sicher nicht dümmer 😉
Danke und noch einen schönen Abend
Uschi
Dankeschön für’s lesen.
Herzliche Grüße
Liebe Arabella,
wieder mal ein ganz toller Bericht! Hochinteressant und toll geschrieben. Auch die Bilder sind klasse geworden und lockern die Sache schön auf.
Danke dafür!
LG
AnDi
So ein freundliches Lob, danke, ich freue mich.
Die Konservierung mittels Hitze funktioniert auch heute noch gut. Siehe die „eingekochte(n)“ Hagebutten(marmelade) 🙂
Interessantes aus der Vergangenheit, jetzt weiß auch ich mehr. Ein Danke dafür von – Wolfgang