…süß wie Oboen, grün wie junges Laub.
Verderbte Düfte, üppige, voll Prangen
wie Weihrauch, Ambra,
die uns im Staub den Atemzug des Unbegrenzten bringen und unserer Seele höchste Wonne singen.
Charles Baudelaire beschreibt hier so poetisch die Wirkung von Parfum.
Meine Liebe zu Düften ist vielleicht noch nicht allzu bekannt.
Meine Parfumauswahl treffe ich nach Düften, die ich aus dem Garten kenne. Die Vielfalt der Auswahlmöglichkeiten ist groß.
Bescheidener, keinesfalls weniger duftend geht es heute bei mir im Garten zu.
Eingehüllt in den Duft frischer Minze und Melisse fühle ich mich wahrhaftig in höchster Wonne und glücklichster Stimmung.
Ihre Erntezeit ist überreif. Noch ein bisschen, noch ein Weilchen wollte ich mich am Anblick der üppig dahinwuchernden Pflanzen erfreuen, aber nun ist ihre Zeit endgültig vorüber.
Sie werden geerntet und für Tee getrocknet.
Dazu hebe ich den Kasten aus seinem Rahmen und mache es mir auf der von warmer Vormittagssonne beschienenen Terrasse gemütlich.
Das ist Wetter, wie ich es liebe und ich genieße die sonntäglich herrschende Stille. Und ein Duft liegt in der Luft, den ich festhalten möchte.
Die Pfefferminze hat lange Senker getrieben,
ich schneide mir einige ab und stelle sie zum Wurzeln austreiben an mein sonniges, nach Süden gehendes Küchenfenster.
Damit habe ich die neuen Pflanzen für’s Frühjahr, bis dahin sind sie soweit.
Die anderen Kräuter ernte ich ab und bündele sie. Rotes Band für die Minze,
goldenes Band für die Melisse.
Zum Trocknen hängen sie noch einmal gemeinsam am Dachpfosten, bevor ihre Wege im Tee sich trennen.
Die Melisse treibt schon wieder neue grüne Blättchen,
sie wird gewässert
und findet zum Überwintern in der Erde ein neues zu Hause.
Im Blumenkasten würde sie erfrieren.
Der sieht im übrigen nun ganz schön kahl aus. Ich fülle ihn zur Hälfte mit frischer Erde, die ich als Steckmasse benutze.
Auf meinem Tisch breiten sich wahre Schätze aus und auch sie duften nach goldenem Herbst.
Silbertanne und Fruchtstände von Klette, Mammutblatt, Funkie und Farn warten gemeinsam mit Blüten von fetter Henne und Schilf auf ihren Einsatz.
Besonders grazil wirken die abgeblühten Stengel der Kronen-Licht-Nelke.
Und über dem Ganzen liegt dieser Geruch, der mich fasziniert und erinnert, an…, ich weiß noch nicht woran.
Nacheinander stecke ich die vielförmigen Stengel in die Erde.
Zum Abschluss kommt noch eine Essigbaumblüte mit ihren leuchtenden Blättern in die Mitte.
Bis in den späten November hinein kann ich den herbstlichen Kasten von meinem Fensterleseplatz aus bewundern, dann werde ich ihn weihnachtlich umgestalten.
Nicht mehr lange und die noch bunten Blumen sind vergangen und das Grün nimmt Abschied.
Dann bleibt mir ein Funken Licht.
Ein Aroma , frisch wie der bald beginnende Oktober haftet mir an, ich überlege, ob ich aus all den Düften von heute einen herausfinde, der mich als Parfum über den Winter begleitet und Erinnerung an diesen schönen Sonntag zurückbringt.
Und da fällt er mir ein.
Eau Du Soir von Sisly. Dieser Duft ist wie der Herbst, mit allem was der Garten bietet. Eichenmoos,Gartennelke,Iris und Labdanum im Herz. Das Labdanum, das Harz der Zistrosen bringt mit seinem Honigduft die goldene Stimmung. Ambra und Moschus bilden als Basis die sanfte Wärme, die diese Jahreszeit braucht und mit Grapefruite und Mandarine ist die Frische des Tages im Garten dabei. Sie reicht bis in den Abend hinein. So wird aus diesem Tag im Garten der Duft des Abends.
Schon bei der Überschrift dachte ich mir: Das Parfum kaufe ich! Kinderwangen!
Bei den nächsten Zeilen: Wow, Arabella übertrifft sich selbst. – Okay, es war Baudelaire aber sie macht gebührend weiter.
Bewundernswert, paradiesisch.
Und das Parfum werde ich mir notieren. Wie beim letzten Mal. Rein in den Laden – Haben Sie? Bitte probieren? Nehme ich. Ob ich noch was anderes kennenlernen möchte? Ich bin überrumpelt. Ähm nein. Nur das. Vielleicht noch Pröbchen? Keine Ahnung… Sie packt mir zwei ein und ich bin wieder draußen. Zu viel zu riechen da drinnen, aber den einen kleinen Schatz, den halte ich mir den ganzen Nachmittag vor die Nase und lächle.
Mal sehen, ob aus Eau du Soir und mir etwas wird.
Danke für die Düfte, die du bis hierher geschrieben hast!
Dieses wird sich etwas schwerer finden lassen, ein paar kleine, eingebaute Hindernisse erhöhen die Jagdfreude, du Falke, du.;-)
Ich werde meine Schwingen strecken und dir (gegebenenfalls) vom Jagderfolg berichten.
Bis dahin ein herzliches Waidmännin heil!
Morgen die Damen! Das war eine schöne Party gestern. Einen lieben Gruß und schon wende ich mich meinem Lieblingsduft zu: dem Duft einer guten Tasse Kaffee. Wünsch euch was, nebst Raubvogel, Gärtnergatten, Inhaberinnen von Spielgerät, Bergen, die an ihrem Platz bleiben.
Kaffeeduftgelüste erwachen bei mir immer ein bisschen verspätet. Ungefähr dann, wenn es einen zweiten neben mir gibt, der mich damit betört.
Aber nein, ich nehme meine Nase wieder zurück und hole mir ganz brav eine eigene Tasse voll.
Vielleicht zuerst noch Tee, weil meine Ohren Pelzkappenideen verbreiten. Warm und wärmer ist angesagt.
Die Partyfreude war ganz meinerseits. Wünsche einen fabelhaften Start in diese Woche!
Guten Morgen mein lieber Herr Hund, stimmt schön war’s.
Der Gärtnergatte lässt anfragen, ob Sie beim gestrigen Laufe inkognito den Rekord brachen?
Liebe Grüße, Ihre AraBELLa
Leider konnte ich den Rekord nicht brechen. Der Bus hatte Verspätung.
Liebe Grüße
Herr Hund.
😀
Weidmannsdank.:-D
Guten Morgen Arabella,
wir können ihn riechen! Den herrlichen Duft, der Dich gestern begleitet hat. So wunderbar beschrieben ist er, dass er uns hier in die Nase steigt! Danke dafür! 🙂
Liebe Grüße und einen wundervollen Start in die Woche
AnDi
Ich sende sonnige Grüße und einen Hauch nach Balkonien. Zu mindestens die Sonne kommt hoffentlich an.
Bisher leider nicht 😦 Aber wir haben Hoffnung! 😉
Guten Morgen liebe Arabella,
solch Blätterzauber vor dem Fenster ist schon ein besonderer Anblick….sehr hübsche Kombination.
Wenn ich ein Parfüm kreieren könnte würde ich den Duft von frisch gemahlenen Kaffebohnen mit einbeziehen.
Ich wünsche dir einen heitern Montag
Das wäre sicher eine Überraschung und schenkte dir garantiert Aufmerksamkeit.
Meine Liebe zu Kaffee ist leider nicht sehr ausgeprägt und das als Kaffeesächsin. Tststs. 😉
Düfte sind so etwas wahnsinnig sinnliches.
In der Waldau, wo ich zu laufen pflege gibt’s eine Stelle, an der eine Pechkiefer ihre Duft verströmt. Dort riecht es immer, wie an einem Süsswarenwagen auf dem Rummel.
Liebe Grüße
Silvia
Deine Laufstrecke gefällt mir immer besser…:-)
🙂
Bin gestern seit langem mal wieder gejoggt. Gegenüber des Hauses in den Wald bis zum Seerosenweiher und einen anderen, aber ähnlich schönen Waldweg zurück nach Hause. Alle Sinne waren plötzlich offen. Heute Muskelkater in den Beinen. Eine Pechkiefer ist ein Glücksfall. Leider hab ich noch keine errochen. Aber vll. nimmt mich Frau Meerbothe mal mit zum gemeinsamen Laufen. Ich bin eine Labertasche, aber ich verspreche still zu sein, um die Sinnlichkeit in der Natur nicht zu stören ..
Eine super Idee, vielleicht schafft es die fleißige Silvia im nächsten Jahr zur Altenhainer Weißbiermeile, wenn Sie sich auch noch dazu gesellen wollen…
Notfalls tuts auch die Altenhainer Weißbierzwergenmeile. Man könnte es ja durch einen Riesendurst ausgleichen :). Danke fürs Angebot: Ich überlege .. Hübsche Mädels seid ihr ja .. und nette dazu ..
Die ist nur für Kinder bis 10 Jahre zugelassen;-).
Das Kompliment gebe ich gerne zurück.
Liebe Grüße
Oh, sind wir knapp drüber 😉
🙂
auch ich hatte das Vergnügen, alles Gute, Klaus
Und mir ist es eines dir liebe Grüße zu schicken.:-)
Erntet nicht der Gärtnermann die Minze und Melisse ?
Hin und wieder mische ich mich ein.;-)
Liebe Grüße
Gemütlich bei Dir.
Danke, und nun erst noch, wo deine schöne Blüte schmückend erscheint. Herzlich willkommen in meinem Garten. Du bist ein sehr gern gesehener Gast.
Liebe Grüße, Arabella
Meine Melisse wächst im Blumenkasten und das schon seit zig Jahren, die ist unverwüstlich.
LG Mathilda
Echt, das ist toll. Bei uns hier ist es im Winter richtig kalt, das habe ich noch nie geschafft.
Liebe Grüße
Du erinnerst mich mit Deinen frischen Minzebeitrag daran, dass ich endlich mein diesjähriges Minzgelee kochen sollte.
Liebe Abendgrüße von der Silberdistel
Ich hörte vor kurzem schon an anderer Stelle davon. Verrätst du mir bitte dein Rezept?
Das findest Du hier: http://buecherstaub.wordpress.com/2012/09/24/gegen-oder-fur-alles-ist-ein-kraut-gewachsen/
Ist überaus lecker 🙂
Uhij,Super, darf ich dad einloggen?
Aber ja 😀
Super, danke
Gern 🙂