
Da ist er, der neue Mitbewohner.
Noch hat er keinen festen Platz und schaut sich um in seinem neuen Zuhause.
Ein älterer Herr, der im selben Haus wie meine Frau Schwiegermutter lebt,verzieht ins Seniorenheim. Der Gärtnergatte hat ein wenig beim Ausräumen geholfen und dabei dieses Bild gefunden.
Da es ausrangiert werden sollte, hat er es mitgenommen. Ich finde es beruhigend schön und der Gärtnergatte ebenso und nun wohnt es mit uns.
Unser Wissen hat dieser neue Mitbewohner auch bereichert, als Willkommensgruß sozusagen.
Auf der Rückseite fand sich dies,

ein in wundervoller, altdeutscher Handschrift verfasster Hinweis auf den Künstler und den Aufenthaltsort des Originals.

Meine lieben Großeltern fielen mir beim Lesen ein, ihre Schrift war ähnlich. Das Bild des Jungen hätten sie gemocht und so findet es sich gut aufgehoben in ihrem Hause, das nun das unsere ist.
Ein Nachschauen bestätig die Richtigkeit der Angaben auf dem Zettel.
Das Bild heißt im Original Knabenbildnis und ist das Werk von
Julius Erdmann Dietrich.
Er wurde 1808 in Eisenberg (Thüringen) geboren und verstarb 1878 in Altenburg.
Ein Maler aus unserer näheren Umgebung also.
Und in Altenburg findet sich das Original heute. Ganz genau im dortigen Lindemann Museum.
Bernhard August von Lindemann
(1779 -1854 ) hatte die Vision
„Die Jugend zu belehren, das Alter zu erfreuen“.
Seine große Sammlung übergab er dem Herzogtum Sachsen-Altenburg mit der Auflage, sie allen Bürgern zugänglich zu machen.
Wir werden dem Museum in naher Zukunft einen Besuch abstatten.
Interessiert habe ich gelesen, dass einige Bilder dort im Zeitraum zwischen November 2013 und April 2014 Restaurationspaten bekommen haben.
Das Knabenbildnis fand auch einen Paten und so kann sein, auch am Original vorhandener Goldrahmen, restauriert werden.
Ein schöner Zufall wie ich finde.
Der Gärtnergatte hat unser Bild auch gesäubert und wir danken unserem neuen Freund für die Geschichte, die er uns erzählte.
