Bembel, bambel, bum.
Die magische Tambura der Feen aus Indien verkürzte wie immer musikalisch die Zeit bis zum 12. Glockenklang.
Sie waren so gern alle beieinander und genossen ihre innige Verbundenheit. Fast erlahmte ihr Herzschlag, denn beim Ertönen der Glocke mussten sie sich trennen.
Die Droschke wartete nicht.
Im Nachtlicht spiegelte sich im See nur das Wasserbild des Mondes, der wie immer als Einziger dem Feentanz zugesehen hatte.
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Westendstorie Storie
Draußen ist es nun dunkel. Oft. Den ganzen Tag fast in diesem letzten Monat des Jahres.
Um wenigstens ein wenig Licht zu bekommen, spaziere ich in’s Freie.
Es ist ein heimeliges Gefühl, schon fast ein Weihnachtswunder im Tannenwald, entlang der noch nicht von Schnee erhellten Wege zu spazieren.
Der Geruch der klaren, kalten Luft macht Herz und Kopf frei.
In Nebelschwaden getaucht wirken Büsche und Sträucher wie fantastische Irrlichter.
Filigran wie Tänzerinen in einem Varieté stehen entblätterte Baumriesen. Die dunklen Silhouetten wirken beeindruckend zart und vermitteln mir ein Gefühl der Geborgenheit und Stärke, wie ich es sonst nur aus den Märchen von Rübezahl dem guten Waldgeist aus dem Siebengebirge kenne.
Durch den Wald schlendern, die Füße im raschelnden Laub vorwärtsbewegend, gehen die Gedanken ruhig rückwärts.
Zurück zu den Geschichten und Märchen meiner Kindertage.
Schnabelnasige Fabelwesen trieben ihr Unwesen, tanzten mit kleinwüchsigen Elfen zauberhaft durch den nebligen Dezemberwald.
Die Kälte steigt mir in die Glieder und ich beschließe umzukehren und heimzugehen.
Ich friere und träume von einer heißen Tasse Tee und kleinen Gebäckstücken mit Johannisbeer marmelade gefüllt.
Ein Eierlikör dazu versetzt mich in einen schläfrigen Dusel und Nachbars Katze schnarcht zufrieden neben mir auf dem Sofa.
Heim, schnell heim jetzt.
Westendstorie Storie
Diese Woche gibt es wieder 10 Wörter bei Frau Ahnungslos http://westendstorie.com und meine Geschichte dazu steht wie immer hier.
Am Morgen beim Frühstück stört das Aufjaulen eines Motorrads die Sonntagsharmonie.
Warum, frage ich, können diese Ruhestörer nicht Fahrrad fahren? Dabei kann man die Natur beobachten und sich wohl fühlen. Sicher gibt es wieder Unfälle mit hoher Männerquote. Hört dieser Wahn denn niemals auf?
Unser Spenderblut, das wir regelmässig zur Verfügung stellen, ist für Schwerstkranke gedacht.
Der Gärtnergatte bringt ein Zitat über die jährliche Todesrate leichtsinniger Fahrer. Einige trinken auch noch ein Bier und fahren trotzdem.
Verärgert über den Leichtsinn gehe ich hinaus, um mich mit Unkraut jäten im Garten abzulenken.
Nachbar’s Katze kommt vorbei und drückt sich an mich, sie weiß, dass ich immer etwas Katzenfutter für sie bereit halte.
Sie schnurrt zutraulich und versöhnt mich wieder mit der Welt.
Westendstorie Storie V.
Diese Woche habe ich den Start verpasst, die Geschichte gehört schon fast zum Sonntagabend für mich.
Hier also mein Beitrag.
Spätsommer ist es geworden.Meine liebste Jahreszeit. Noch ist es nicht zu kalt,um draußen zu sein.
Im Freien fließen mir die Gedanken leichter.
Um’s Verstehen der Welt drehen sie sich.
Der Dalei Lama sagt:
„Wenn wir unserem Ärger freien Lauf lassen, machen wir ihn nur stärker.“
Während ich in den Himmel schaue, denke ich nach.
Ein Wunder ist es schon, den ganzen Ärgernissen, die ich tagtäglich mitmachen muss,unbeschadet zu entkommen.
Leicht ist das nicht immer, eine heitere Umgebung und Stille helfen.
Die Idylle des Gartens zu genießen und den Ärger wegzuträumen ,scheint mir die beste Alternative.
Aufatmen lege ich die Füße hoch, rieche an den Blumen, freue mich des Himmels und des Lebens und trinke einen Schluck des eisgekühlten Bieres.
Am Liebsten mag ich dessen Schaum.
Westendstorie Storie III
Im Biergarten herrscht seit vergangener Woche Flaute.
Niemand, nicht der diffuseste Gast will bei diesem frühen Herbsteinfall mit Schirm im Freien sitzen. Die Sehnsucht nach der Wärme und Nähe eines Ofenrohres steigt ins Enorme.
Dem Wirt kam ein rettender Gedanke, wie noch Gäste anzulocken waren.
Schließlich hatte er gute Mitarbeiter zu entlohnen, Vetternwirtschaft oder schlecht deutsch sprechendes Personal aus dem Ostblock waren seine Sache nicht.
Er stellte im Biergarten einen sich die Lippen leckenden Buddha auf.
Einladend sollte die Skulptur auf die Gäste wirken und sie in Scharren in seine Kneipe locken.
Jedoch, ich weiß nicht recht, fühle ich mich auf den kalten Kunstleder Stühlen so unbehaglich, wie lange nicht.
Deswegen mach ich mich hier lieber vom Acker.
Daheim warten Gärtnergatte und behaglicher Kamin auf mich, dagegen kommt kein Buddha an.
Und wenn er noch so genüsslich die Lippen leckt.
Westendstorie Storie III
Wieder hat Frau Ahnungslos zu einer Geschichte eingeladen. Ich versuch mein Bestes.
Laurie Anderson ist nicht tot, Werner Rittberger ist es leider.
Sie hatten im Leben genauso wenig miteinander zu tun, wie es ein Osso bucco mit dem Rheinfall hat.
Das eine ist ein leckeres Gericht, ja ich könnte es direkt als Bauchpinsel bezeichnen, so köstlich schmeckt es mir.Das erste Mal probierte ich es in Wien.
Das andere ist ein Augenschmaus.
Mein Herz schlägt jedes Mal höher, wenn ich sehe, wie das Wasser durch den Aufprall zu Schaum wird.
Eine Augenfreude ist mir das, so wie das Osso bucco eine Oralfreude mir ist.
Wie kam ich überhaupt auf Laurie Anderson und Werner Rittberger, wollt ihr wissen?
Ganz einfach, ich sitze hier und vertreibe mir die Zeit mit Gedankenspielen.
Meinen Schlüssel habe ich verloren, der Hinterausgang ist auch zu und mit irgendetwas muss ich mich beschäftigen, bis der Gärtnergatte kommt und mich rein lässt.
Westendstories Storie II
Queens.
Endlich.
Zu Hause bei den Ramones.
Ein Traum wird wahr. Schon immer wollte ich mir die Heimat der von mir geliebten Band ansehen und erkunden,wo und wie sie zu ihrer Musik fanden.
Fleißig wie ein Eichhörnchen hatte ich dafür jeden Job der sich bot angenommen.
Gespart, gespart und nochmal gespart.
Kein Stück Schokolade ausser der Reihe gönnte ich mir.
Wohl Hunderte von Kaffeetassen trocknete ich mit dem immer gleichen Geschirrtuch ab.Auch an der Wäsche sparte ich, der Wäschekorb musste solange wie möglich leer bleiben.
Das senkte die Kosten für Wasser und Energie.
Auch die Besuche im Supermarkt wurden auf ein Mindestmaß reduziert.
Winterstiefel und Sandalen ersetzte ich durch Gummistiefel.Ein paar Schuhe für alles wurde mir zur Devise.
Geschafft.
Endlich in Queens.
Ein Gefühl von Freude und Stolz erfüllt mich und entschädigt für die Quälerei der letzten Monate.
Eins jedoch versetzt mich in Staunen und Unglauben.
Warum , zum Teufel nochmal,spannen diese verrückten Amerikaner Zebrafell über ihre Tapetenabschlußkante?